Ingwer: eine tolle Knolle bei Endometriose & Kinderwunsch

Ingwer gilt als natürliche Heilpflanze und hat eine angenehm wärmende Wirkung auf den Körper. Daher bietet er sich gerade deswegen sehr gut in der kalten Jahreszeit an. Aber nicht nur das: Die Knolle kann sich positiv auf das Immunsystem auswirken, entzündungshemmend wirken und den Körper bei Erkältungen und Übelkeit sowie bei Schmerzen unterstützen. Gerade auch bei Endometriose und PCOS, die häufig mit Entzündungen einhergehen, sowie bei starken Regelschmerzen klingt das interessant! Aber auch bei Kinderwunsch oder während einer Kinderwunschbehandlung sind diese Eigenschaften von Ingwer relevant. Erfahre hier, wie Ingwer wirkt und wie er dich unterstützen kann. 

Was ist Ingwer?

Die Knolle kommt ursprünglich aus dem fernen Osten und wird schon seit einigen Jahrhunderten als Heilpflanze in der traditionell chinesischen Medizin eingesetzt. Die knorrige Wurzel der Pflanze (Zingiber officinale) gehört zur gleichen Familie wie Kardamon und Kurkuma (Montanari, 2022). Getrocknet und in Pulverform findet man Ingwer häufig in Gewürzmischungen. Der frische Ingwer ist mittlerweile in jedem Supermarkt erhältlich, wobei die Biovariante hier aufgrund möglicher Schadstoffbelastungen die bessere Wahl ist.

Ingwer bei Endometriose und starken Regelschmerzen

Starke Regel- und Endometrioseschmerzen können sehr belastend sein und das Leben einschränken. Einige Studien haben sich in diesem Zusammenhang die Wirkung von Ingwer angesehen und konnten eine positive Auswirkung der Scharfstoffe des Ingwers auf die Linderung von Schmerzen (Rondanelli et al., 2020) bzw. Regelschmerzen vorweisen. Die Theorie ist, dass die Gingerole (Scharfstoffe) an bestimmten Verbindungsstellen andocken können und dadurch Schmerzen, die durch Entzündungen entstehen, reduzieren (Xu et al., 2020). Eine Studie zeigte sogar eine vergleichbare Wirkung von Ingwer und Ibuprofen bei Menstruationsschmerzen (Adib Rad et al., 2018; Uehleke, 2019).

Einige Studien zeigen auch, dass Ingwer die Insulinresistenz verbessern kann, was bei den meisten Betroffenen vom polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) eine Rolle spielt (Marharlouei et al., 2019). Auch führt POCS häufig zu schwachen Entzündungsreaktionen im Körper. Eine Studie kam zum Ergebnis, dass eine Nahrungsergänzung mit Ingwer Entzündungsmarker bei PCOS reduzieren kann (Filho et al., 2021).

Nebenwirkungen

Ingwer ist eine Heilpflanze und führt nur in seltensten Fällen zu Nebenwirkungen. In der Regel ist die Knolle nicht gesundheitsschädlich, jedoch enthält Ingwer einige Scharfstoffe, die für Menschen mit empfindlichem Magen für eine vermehrte Magensäureproduktion sorgen können, was wiederum zu Sodbrennen und Magenschmerzen führen kann. Oft ist es auch eine Sache der Menge. Probiere dich etwas aus und achte darauf, was dir schmeckt und gut tut.

Zubereitung von Ingwer

Die Studienlage ist insgesamt nicht eindeutig, aber es macht auf jeden Fall Sinn, seine potenzielle Wirkung auszuprobieren und ihn somit immer wieder einmal in die Ernährung einzubauen. Das heißt nicht, dass du Unmengen von Ingwer essen musst, aber du kannst ihn regelmäßig zum Beispiel in Form von Tees, Suppen, Eintöpfen oder Curries einbauen.

Dabei kannst du ihn pulverisiert, getrocknet, frisch oder gerieben verwenden. Eine bekannte Zubereitung ist der Ingwertee, bei dem sich die Scharfstoffe im heißen Wasser lösen. Hierzu wird die rohe Wurzel in feine Scheiben oder Scheiben geschnitten. Die Schale sollte dabei nicht entfernt werden, denn direkt unter dieser befinden sich die meisten Wirkstoffe. Den Ingwer mit kochendem Wasser aufgießen und für 15 Minuten ziehen lassen.

Dieser Blogartikel wurde in Zusammenarbeit mit Praktikantin Jana Schröder verfasst.