Von Anis bis Zimt: winterliche Gewürze für die Frauengesundheit

Was wäre die Winterzeit ohne den wohltuenden Duft von Zimt und Nelken? Gerade in der Weihnachtszeit wird die Gewürzvielfalt so richtig ausgenutzt. Aufgrund der gesundheitsförderlichen Wirkung von Gewürzen ist das auf jeden Fall etwas, das wir gerne und viel nützen dürfen – vor allem bei Kinderwunsch, Kinderwunschbehandlung, Endometriose und PCOS ist der Einsatz von unterschiedlichen Gewürzen noch einmal eine Extraschraube, die du drehen kannst.

Auch für die Stimmung lohnen sich Gewürze: Weihnachten ist zwar schön, aber darüber hinaus stellt die Winterzeit für viele eine Belastung dar, sowohl körperlich als auch psychisch. Vor allem die sinkenden Temperaturen können unser Immunsystem ganz schön fordern. Hier können die wärmenden Gewürze dabei helfen, gut über die Winterzeit zu kommen.

Wintergewürze im Überblick

Verschiedene Gewürze lassen sich abhängig von der Symptomatik ideal einsetzen. Bei Übelkeit kann Ingwer Abhilfe schaffen, bei Entzündungen hat Kurkuma die Nase vorn. Wer den Stoffwechsel ankurbeln möchte, greift am besten zum Zimt und wer seine Durchblutung fördern will, würzt seinen Kartoffelbrei mit Muskatnuss (Tapsell, L.et al. 2006).

Eine kleine Übersicht der wichtigsten Wintergewürze:

• Zimt: Der Zimt ist wohl das bekannteste Wintergewürz und besitzt eine Vielfalt an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Zimt hat das Potenzial, den Kreislauf anzukurbeln und verleiht Süßspeisen eine besondere Note. Geheimtipp: auch im Chili macht sich Zimt gut!
• Vanille: Vanille kommt vorwiegend in Süßspeisen zum Einsatz und auch in der Weihnachtsbäckerei wird sie gerne verwendet. Bonus: sie gehört zu den stimmungsaufhellenden Gewürzen.
• Kardamom: Kardamom ist besonders magenschonend und hilft so bei der Verdauung. Das kommt uns beim Weihnachtsessen mit der Familie vielleicht ganz recht!
• Nelken: Nelken machen sich besonders gut im Punsch und in Lebkuchen. Es gibt Hinweise, dass Nelken einen positiven Einfluss auf Sexualhormone, Fruchtbarkeit, Spermienanomalien, Endometriose und auf den Menstruationszyklus haben können.
• Muskatnuss: Muskat findet besonders Anwendung in deftigen Speisen und kurbelt zusätzlich die Durchblutung an.
• Kakao: Kakao bzw. Kakaopulver enthält jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, vor allem Magnesium und Kupfer.
• Ingwer: Ingwer wärmt uns von innen heraus und lässt sich hervorragend in einer Suppe, Ingwertee oder in Ingwer-Shots verarbeiten und unterstützt uns so z.B. bei Übelkeit und Erkältungen.

Gesundheitliche Wirkung von Gewürzen

Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die zeigen, dass Gewürze eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Außerdem können sie antiviral, antioxidativ und antibakteriell wirken (Tapsell, L. et al., 2006). Mit den richtigen Gewürzen verfeinern wir also nicht nur unsere Mahlzeiten, sondern fördern auch noch unsere Gesundheit. Die klassischen Wintergewürze gehören, wenig überraschend, zu den wärmenden Gewürzen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Gewürze sind die sogenannten Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glykoside, Saponine und Flavonoide (Jiang T. A. (2019), die den Gewürzen das Aroma, die Schärfe und die Farbe geben.

 

Die Wirkung der Gewürze in der Frauengesundheit

Gewürze gehören zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln, welche bei Endometriose empfohlen werden können. Manche davon sind besonders antiinflammatorisch und dadurch auch wirksam gegen Schmerzen. Kakao ist reich an Magnesium und wirkt beispielsweise krampflösend und kann so bei starken Periodenschmerzen unterstützend wirken (Shin, H et al., 2020), sofern keine Histaminintoleranz auf Kakao herrscht. Zur Wirkung von Kurkuma und Ingwer bei Endometriose gibt es bereits Studien. Kurkuma hat aufgrund des Hauptbestandteils Curcumin wundheilende, zellschützende und entzündungshemmende Eigenschaften durch die Senkung der Entzündungsmarker und pro-entzündlichen Botenstoffen bei Endometriose (Arablou, T. et al., 2018). Ingwer hat das Potenzial gegen Entzündungen zu wirken und oxidativen Stress zu reduzieren (Hendarto, H.et al, 2019). Einige Studien konnten sogar eine vergleichbare Wirkung mit Ibuprofen bestätigen (Ozgoli, G.et al. 2009). (Siehe Blogartikel zu Ingwer).

Jedoch ist es wichtig, sich an bestimmte Gewürze ranzutasten, denn scharfe Gewürzen können für empfindliche Mägen bei zu hoher Dosis zu Beschwerden führen.

Gewürze ideal im Alltag einsetzen

Die Gewürze können vielseitig eingesetzt werden, ob in süßen oder deftigen Speisen, das ist jedem individuell überlassen. Hier mal ein paar Ideen: Du kannst Gewürze direkt gleich im morgendlichen Kaffee, Tee oder Kakao vwerwenden. Zimt, Kardamom und Vanille eignen sich hierfür hervorragend. So kann man mit kleinen Dosen anfangen und individuell für sich entscheiden und ausprobieren. Müsli, Porridge oder Milchreis lassen sich ebenfalls mit den süßen Wintergewürzen verfeinern. Gerade in der Winterzeit lohnt es sich, scharfe Gewürze wie Chili oder Ingwer einzusetzen. Diese wärmen von innen, fördern die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an. Nelken lassen sich ideal in Rotkohlgerichten oder Glühwein einsetzen.
Du kannst auch vorgemischte Gewürzmischungen mit vielen unterschiedlichen Gewürzen verwenden, beispielsweise für Chai-Tee oder Curry.

Worauf sollte man beim Kauf achten

Gerade bei Gewürzen ist es besonders wichtig auf die Qualität zu achten. Bereits gemahlene Gewürze sollten nur in kleinen Mengen gekauft werden. Kaufe keine offenen Gewürze, sondern luftdichte und lichtundurchlässige Verpackungen. Herkunft und Hersteller sollten ebenfalls bekannt sein. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du Bio-Gewürze kaufst, da hier die Pestizid- und Schadstoffbelastung geringer ist. Die Inhaltsliste sollte frei von Farben und Konservierungsmittel sein.

Die richtige Lagerung

Die Gewürze sollten luftdicht, lichtundurchlässig und trocken gelagert werden. Nicht ratsam ist es, die Gewürze in den Kühlschrank oder über dem Herd zu lagern, da es dort meistens zu feucht ist Gewürze klumpen (Rolshausen, 2019).